MIT VIEL STYLE UNTERWEGS

Als Influencerin begeistert sie uns mit ihrem exquisiten Geschmack und wunderschönen Looks. Stilsicherheit ist für die Stylistin und Schmuckdesignerin Lisa Starchak schon fast Teil ihrer DNA. 

Moskau, London, Dubai… Zug? Seit Mai 2019 ist die russische Influencerin Lisa Starchak mit ihrem Ehemann Maxim und dem entzückenden Labradoodle Helmut in der Schweiz Zuhause. Als Stylistin kleidet sie modebewusste Frauen ein, als Agenturchefin ist sie für Kunden im In- und Ausland für den stilvollen Auftritt zuständig, und als Schmuckdesignerin wird sie mit ihrem Label SoulSister schon bald auch in der Schweiz loslegen. Nachdem sie das Reach-Team mit ihrem Instagram-Feed verführt hat, mussten wir einfach wissen: Wer ist diese Lisa? Und wann dürfen wir endlich Helmut knuddeln gehen? 

Willkomen im REACH, Lisa! Wie würden deine Freunde deinen persönlichen Stil beschreiben? 

Ich glaube, sie würden sagen, dass es bei mir immer mit etwas elegantem und femininem beginnt. Aber dann kann es von «modern fairy» bis zu «Londonista» so ziemlich alles werden. Ich habe eine sehr wandlungsfähige Garderobe, die – je nachdem, wie ich die Teile untereinander kombiniere – ganz anders wirkt. 

Influencer, Stylistin und Inhaberin deiner eigenen Kreativagentur: Du bist ein ziemliches Multitalent. Was ist dein Go-To-Look für ein wichtiges Meeting, indem du dich so richtig stark und selbstbewusst fühlst? 

Meine Meetings können von unterschiedlicher Natur sein, von einer Pressereise über stundenlanges Pre-Shopping oder Personal Shopping mit Kunden, Büro-Sitzungen, Zoom Calls oder sogar daraus bestehen, dass ich meine Hände buchstäblich schmutzig mache, wenn ich selber Schmuck herstelle… und natürlich brauchen die alle ihre eigenen Dresscodes. Müsste ich mich auf eine einzige Uniform beschränken, würde ich einen perfekt geschnittenen Anzug bevorzugen. Dieser könnte dann sowohl für den Tag wie auch für den Abend gestylt werden und immer passend aussehen, oder? 

Du bist Russin, aber hast auch in London gelebt, bevor du in die Schweiz gezogen bist. Stellst du fest, dass sich dein Look verändert, wenn du nach Hause gehst? Gibt es einen «Moscow Look», der hierzulande nicht funktioniert, oder umgekehrt? 

Das ist wahr. Aber ich habe auch in New York, Paris und sogar Dubai gewohnt, bevor ich zum zweiten Mal wieder nach London zog. All diese Städte hatten einen starken Einfluss auf meinen persönlichen Stil – und für mein Stilverständnis allgemein. Diana Vreeland sagte einst: «the eye has to travel», stimmt bei mir absolut. Ich habe keine eigene Garderobe für Moskau, aber ist es wahr, dass der «Moscow look» für mich einfach nicht funktioniert – weder in London noch in der Schweiz. Ich glaube einfach, dass er mir allgemein nicht steht. Nicht, was Marken oder Farben betrifft, sondern einfach, weil ich mich irgendwie unwohl und unpassend fühlen würde. Aber ich muss an der Stelle auch sagen, dass ich mit jeder Reise nach Moskau oder St. Petersburg immer mehr Leute sehe, die sich umwerfend anziehen: absolut stylish und einzigartig. Ich hoffe, dass in den nächsten 20 Jahren dieser stereotype russische Style sich von «Miniskirt, High Heels und tiefer Ausschnitt mit vollem Make-Up um 8 Uhr morgens» zu einem Look verändern wird, der offenbar jetzt am brodeln ist: Frisch, modern und mutig – aber auf eine ganz eigene Art. 

Was begeistert dich an der Modewelt? 

Mode ist ein Zauberstab; egal, ob du ihn einsetzen willst oder nicht. Fashion ist eine Sprache, die wir auf psychologischer Ebene alle verstehen, aber wie viele von uns können sie auch sprechen und anderen Menschen Dinge mitteilen, die uns wichtig sind? Mode erzählt von der Weltwirtschaft, Technologie oder ökologischen Veränderungen, und gleichzeitig mit einem einzigen Kleid über deine Beförderung entscheiden. Mode kann als Therapie eingesetzt werden oder Leben zerstören. Sie ist für alle, wir haben alle Zugang dazu. Sie steckt voller Kraft, wie ein Ozean. Und du solltest besser schwimmen lernen, denn weder Fashion noch das Meer dulden irgendwelche Ausreden.  

Hat sich dein Style verändert, seit du in der Schweiz lebst? 

Ich denke schon. Es fing damit an, dass ich weniger «Ausgeh-Pieces» in meiner Garderobe hatte. Früher sind wir fast jeden Monat in die Oper und ins Balett gegangen, und an viele Kunst-Events in London. Hier gibt es viel weniger Orte, die einen eigenen Dresscode haben und wofür man sich richtig aufstylen darf – ich muss zugeben, dass ich das vermisse. Ich denke, dass die Schweiz einen zwingt, viel bewusstere Entscheidungen zu treffen, was das Outfit betrifft. Man kann fast überall eine Art «Casual» oder «Smart casual» Look tragen, was einem dafür auch die Möglichkeit gibt, Kleidungsstücke von richtig guter Qualität zu kaufen, die man jahrelang tragen kann – ein umwerfender «cost per use»-Vorteil! 

Was ist in Sachen Shopping deine Lieblingsstadt in der Schweiz? 

Jetzt verrate ich euch ein kleines Geheimnis in Sachen Modeshopping in der Schweiz (lacht): Wenn ich etwas suche, das überall ausverkauft ist – ob für mich oder meine Kunden – werde ich in Zürich und Genf fast immer fündig. Für mich persönlich liebe ich es, während den Ferien einzukaufen oder ich shoppe online, während ich an der Garderobe einer anderen Person arbeite… das ist manchmal der gefährliche Nachteil an der Arbeit als Stylistin! 

Und hast du Lieblings-Brands? 

Ich könnte natürlich Dior und Loewe aufzählen, aber lasst uns doch ein paar Labels anschauen, die man vielleicht noch nicht so gut kennt? Dazu gehören: Lesya Nebo, DOEN, AGL, Caravana, Agua by Agua Bendita, Jamemme, Anne Vest, TOVE, Bevza, A.W.A.K.E. Mode oder auch Ulla Johnson. Es gibt so viele spannende Newcomer-Brands zu entdecken, ich glaube fest daran, dass wir diese Namen in Zukunft viel hören werden. 

Notiert, danke! Welche Fashion Stores sind für dich unverzichtbar, sowohl in der Schweiz, wie auch online?  

Jelmoli in Zürich hat mich sehr überrascht… und ist inzwischen hier in der Schweiz zu meinem absoluten Lieblingshaus geworden! Ich kann dort alles finden, von einigen Kult-Fashion-Trouvaillen bis hin zu meinen geliebten Fortnum & Mason-Tees und  wunderschönem Weihnachtsschmuck! Meine zweite und dritte Wahl könnte euch überraschen: Flohmärkte und Wochenmärkte mit feinem Käse und frischem Gemüse… das ist für mich genau die Schönheit dieses Landes! In Sachen Online Shopping liebe ich Net-a-Porter, Matches Fashion und Moda Operandi. 

Du hast auch als Model gearbeitet. Ist es schwierig, sich komplett der Vision einer anderen Person beim Einkleiden und Stylen hinzugeben, wenn man selbst Stylistin ist? 

Genau das habe ich am Modeln immer geliebt! Gratis-Zugang zu den besten Make-Up Artists, Stylisten und Modeexperten! Sie alle teilen grosszügig ihr Know-How mit den Models (wenn du gut zuhören kannst und von Neugierde angetrieben bist!), also würde ich sagen, dass ich in meiner 15jährigen Modelkarriere, die mich rund um den Globus führte, die beste Styling-Ausbildung genossen habe, die man sich überhaupt erträumen kann. 

Sogar heute, wo ich selbst als Profi unterwegs bin, beobachte ich die anderen genau und liebe es, Experten bei der Arbeit zuzuschauen. Und wenn ich einen zusätzlichen Tag vor der Kamera habe, bekomme ich immer neue Tipps – und ein vertieftes Verständnis dafür, wie man ein gutes Team für unsere Agenturkunden zusammenstellen kann, wie man Abläufe managed… es ist ein endloser Lernprozess. Es gibt Leute, die immer noch denken, Modeln sei langweilig. Niemals! 

Was ist dein absolutes Lieblingsstück in deiner Garderobe? 

Meine Diamant-Ohrstecker von Graff. Ich fühle mich immer schlagartig toll, wenn ich sie trage. Sie heben jedes Outfit auf ein neues Level, fühlen sich aber nie «overdressed» an. Sie sind perfekt mit Jeans, aber auch an einem Black Tie-Event, natürlich gepaart mit meinem Ehering. Und offensichtlich kann niemand sehen, dass es Graff-Ohrschmuck ist, aber dieses Wissen verzückt mich innerlich; ähnlich wie Spitzenunterwäsche. 

Worauf freust du dich in diesem Modeherbst? 

Ich wette darauf, dass dieser Herbst meinen Look ziemlich verändern wird und sage nur: «challenge accepted»! Ich will hier keine Spoilers hinlegen, aber bleibt schön am Ball (lacht). Die kommende Saison wird eine ganz Besondere und ich werde sie vollumfänglich mit euch teilen, versprochen! 

Wir freuen uns auch kollektiv wieder aufs Reisen. Was ist deine nächste Traumreise, und was packst du dafür ein? 

London – Aquascutum Trench Coat, Kitten Heels von Dior für Meetings, eine klassische Chanel Handtasche und Regenstiefel von Bottega Veneta für ausgedehnte Spaziergänge in der Natur… auch, weil ich glaube, dass es nicht vor Oktober stattfinden würde… 

Hast du uns als Abschluss noch ein paar Insider-Tipps, wie man das perfekte Fashion-Foto hinkriegt? 

Die goldene Regel für jedes Fotoshooting habe ich als 14-järhige in meiner Modelagentur gelernt: Trinke am Tag vor einem Shooting niemals Alkohol, trage vor dem ins Bett gehen deine liebste Feuchtigkeits-Gesichtsmaske auf, schlafe mindestens 8 Stunden, esse vor dem Shooting möglichst Vollkornprodukte und vergiss’ nicht, mit frischen, sauberen Nägeln aufzutauchen. Natürlich funktionieren diese Tipps immer; der Rest ist dein Lächlen und gutes Licht.  

 

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