NEMO, NICHT ALLTÄGLICH

Mit Ohrwurm-Hits wie «Du», «Ke Bock» oder «Himalaya» hat sich der Bieler Musiker in die Charts – und die Herzen seiner Fans gesungen. Auch mit seinem Style hebt sich Nemo gerne von der Masse ab.

Was bedeutet dir Mode? 

Mode ist für mich ein Ausdruck dafür, wer ich in genau diesem Augenblick bin, oder wie ich mich fühle. Für mich ist Mode ein Mittel, um meine Gefühle auszudrücken, aber gleichzeitig auch zu zeigen, wer ich bin. Ich finde es grossartig, dass man das mit Kleidern machen kann. Wenn es mir heute nicht so gut gehen würde, dann würde ich glaubs nicht eine blau-weiss karierte Hose mit einem grünen Pulli anziehen. Oder wenn ich gerade mega-euphorisch drauf bin, wähle ich etwas völlig Verrücktes. 

Dein Style ist nicht 08/15. Unterscheidet sich dein Look von Bühne zu Privat sehr? 

Immer weniger. Es vermischt sich tatsächlich immer mehr. Wenn ich jetzt kurz in die Migros gehe, ziehe ich schon mal Trainerhosen an. Aber ich gehe gerne so aus dem Haus, dass ich beide Nemos kombinieren kann – doch es gelingt mir nicht immer. Auch, weil ich nicht so gut darin bin, die Wäsche zu machen … da greift man halt manchmal auf dieselben Teile zurück. 

Kreierst du deine Looks alle selber, oder arbeitest du auch mit Stylisten zusammen?

Ja, insbesondere mit Stylistinnen – vor allem, wenn es um einen Videodreh geht. Es ist sehr wichtig, dass man gut miteinander kommunizieren kann, denn es kann nicht einfach irgendetwas sein, es muss auch zu dir passen. Ich finde Kollaborationen einen coolen Teil vom Leben und das gilt für alle Bereiche, ob Musik, Style oder Kunst. Kollaboration inspiriert! 

Was hast du als Kind am liebsten getragen? 

Ich hatte immer Leggings an, als ich klein war. Ich habe mir damals wirklich null Gedanken zu meiner Kleidung gemacht, habe Hosen verkehrt rum angezogen und es fiel mir erst auf, als mich meine Schulfreunde darauf hingewiesen haben. Leggings finde ich heute noch mega geil, die sind so bequem! 

Hast du in Sachen Fashion immer ein konkretes Bild? 

Ich trage oft Dinge, die etwas mehr Platz brauchen, visuell. Zum Beispiel mit der Hose, die ich heute trage (blau-weiss kariert, und zwar gross). Würde ich hierzu oben etwas total auffälliges tragen, wäre es einfach zuviel. Ich versuche also, die Dinge so zu kombinieren, dass ich einem Stück etwas mehr Platz lasse.  

Wenn du online shoppst: In welcher Abteilung tauchst du zuerst ein? 

Ich gehe eigentlich sehr spezifische Sachen anschauen, wenn ich online shoppe. Da suche ich zum Beispiel konkret für einen Videodreh einen Pullover mit Stehkragen. Oder mir fehlt eine Hose aus einem ganz bestimmten Material. Meine Lieblingseinstellung bei den Filtern ist jedenfalls «Mehrfarbig». Da kommen die coolsten Teile! 

Bist du ein Opfer der «das könnte dir auch noch gefallen»-Funktion von Webshops? 

Ja, da bin ich bestimmt schon darauf reingefallen. Ich muss mich in Zukunft darauf achten! (lacht). 

Der perfekte Übergang zu deinem neuen Song «Chleiderchäschtli», den du zum 10 Jahre-Jubiläum von Zalando geschrieben hast. Hast du da einfach das Wort als Vorgabe bekommen mit dem Kommando «mach mal»? 

Ja, tatsächlich – das gab mir irgendwie einen unglaublichen Kreativschub, wie eine Art Rätsel, das es zu lösen gibt – und ich finde, ich habe das ganz gut hingekriegt. Die Basis des Songs ist auch recht schnell entstanden. Besonders toll finde ich am Track das Feature mit der Westschweizer Rapperin KT Gorique, die ist wirklich mega cool.  

Warum erst jetzt wieder ein Mundart-Song? 

Ich wollte mich gar nicht so festlegen, wann wieder einer kommt. Aber als Zalando mit der Anfrage kam, das Wort «Chleiderchäschtli» in einen Song zu verpacken, war es natürlich naheliegend, dass es kein englischsprachiger Song wird… es hat einfach alles gepasst. Und es hat mir auch richtig Spass gemacht, wieder mal was auf Mundart zu machen. 

Das wird deine Fans sicher freuen. Hast du eigentlich einen intensiven Austausch mit ihnen auf Social Media? 

Gerade in Bezug auf meine Songtexte – und in welcher Sprache sie sind – gibt’s natürlich schon Kommentare. Aber ich habe allgemein immer mega viel Liebe gespürt, und dass die Leute an dem Weg interessiert sind, den ich gehe und was ich dabei alles ausprobiere. Es gibt viele Leute, die mir echt gönnen, etwas Neues auszuprobieren, das finde ich total schön. 

Wie gehst du mit Kritik um, auch bei Kommentaren? 

Ich glaube, Kritik ist schon seit Tag Eins ein Begleiter von dem, was ich mache. Es ist einfach, sich darauf zu fokussieren, obwohl es im Verhältnis viel weniger ist als der positive Support. Manchmal ist man als Mensch so konzipiert, eher darauf zu schauen, was noch nicht so funktioniert. Gewisse Sachen sind bei mir so schnell passiert, dass ich gar keine Zeit hatte, alles zu verarbeiten. Ich glaube, ich bin mir in solchen Momenten jetzt viel bewusster, wenn etwas Cooles passiert und ich kann daraus viel mehr Dankbarkeit schöpfen, auch gegen innen.  

Welche Social Media-Plattform liegt dir eigentlich am besten? 

Schon Instagram. Das ist ein All-Around-Tool, das mir sehr viel ermöglicht: Der Austausch mit den Leuten, die vielen Arten von Interaktion…  ich denke auch, dass es wichtig ist, sich zu diversifizieren und habe tatsächlich auch mit TikTok angefangen.  

Welche Stadt inspiriert dich am meisten? 

Immer New York. Ich war vor zweieinhalb Jahren das letzte Mal dort, aber jetzt war ich gerade in L.A., um Musik zu machen. Ich möchte unbedingt mal mit dem Zug quer durch die USA. Vielleicht nächstes Jahr! 

Und wann hast du das letzte Mal ein Kompliment für dein Outfit bekommen? 

Heute. Und zwar vom Martin, meinem Manager. Sein Kommentar war: «Cooles Outfit. Grün mit blau.» (lacht). Und gerade eben von dir, als du meine Maniküre bewundert hast! 

Coole Maniküre, oder? Doch Nemo spart für seinen nächsten L.A.-Besuch, wo er unbedingt bei @nailedbytav vorbeischauen möchte: «Die ist total teuer, aber so kreativ!» 

Den Song «Chleiderchäschtli» von Nemo & KT Gorique for Zalando findest du auf Spotify und YouTube.  

 

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