ERZIEHUNG, FÜR MICH UND DICH

Exklusiv fürs Reach schreibt die erfolgreiche Kolumnistin, Autorin und Comédienne Yonni Moreno Meyer aka «Pony M.», was sie in der Mutterschaft über den liebevollen Umgang mit sich selbst gelernt hat.

Vor circa vier Jahren schrieb ich einen Text darüber, dass wir mit uns selbst oft viel strenger, harscher, brutaler sind als mit anderen. Dass wir die Partnerin, die wir uns selbst sind, ab und an vor die Tür setzen und ihr in ihre Visage schreien sollten, sie könne wiederkommen, wenn sie sich nicht mehr aufführe wie der Schul-Bully in der 5. Klasse. So long, sucker! 

Seit jenem Text bin ich Mutter geworden. Selfcare ist gerade in der jungen Mutterschaft (also die Mutterschaft ist jung, die Mutter bigoscht nicht) ein riesiges Thema. Ich rede hier absichtlich aus der Perspektive einer Mutter, weil ich eine bin und ich nicht für Väter reden kann. Kommt so ein Minimensch zu einem ins Haus, ist für eine Weile alle Autonomie weg, alle Selbstpflege – und alle Körperhygiene. Ich bin sicher, es gibt Frauen, denen es anders ging, aber ich hatte eine ganze Weile lang kein Gefühl mehr für mich. Ich verlor mich in dieser neuen Rolle – und das in positivster, aber auch negativster Weise.  

Als ich dann angefragt wurde, einen Text über Selfcare zu schreiben, wollte ich zu jenem Text über die Partnerschaft mit mir selbst zurückkehren – dieses Mal aber mit Fokus «Erziehung». Ich denke nämlich mittlerweile, dass der «Eigenumgang» nicht nur Freundschaft sein darf, er ist viel facettenreicher. Ein bisschen so wie die Erziehung eines Kindes. 

«Ich bin nicht da, um deine Freundin zu sein», sagen viele Eltern über die Erziehung ihrer Teenie-Kids. Nicht nur, nein. Aber ein bisschen schon. Man ist da, um Grenzen zu setzen, aber auch, um ihnen die Freiheit zu geben, sie ab und an auszutesten und eventuell zu übertreten. Man ist da, ihnen Disziplin beizubringen, aber auch Genuss. Man bleibt an ihrer Seite, wenn sie einen wegstossen – und man ist da, wenn sie sich heulend in Mamas Arme werfen wollen. Erziehung ist Strenge, das Beibringen kluger Entscheidungen, die vielleicht teils mega anstrengend sind, sich aber lohnen. Sie ist da, damit das Kind den eigenen Wert, aber auch denjenigen anderer zu verstehen lernt.  

Alledem soll aber eins unterliegen: Wohlwollen und Liebe.   

All das ist auch eine Lektion für uns Eltern. Setze dir selbst Grenzen, diszipliniere dich, entscheide dich klug – aber geniesse auch, lebe, feiere und schau, dass es dir gut geht, ohne dass du nach Perfektion streben musst. Und solltest du’s mal verkacken, und du WIRST es verkacken, mehrfach, dann wirf’ dich heulend in deine eigenen Arme und hab’ dich lieb. 

 

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